Oktober, der Monat färbt sich «pink» für die Brustkrebs Prävention
Auch dieses Jahr steht das Gynpoint Team durch Informationen und Untersuchungen an erster Stelle bei der Brustkrebs Prävention.
Jedes Jahr werden in der Schweiz ca 6000 neue Brustkrebsfälle diagnostiziert. Dank der Forschung können die Frauen, die eine neue Brustkrebsdiagnose erhalten, sich dieser Herausforderung mit Vertrauen und Sicherheit entgegenstellen.
Das Mammakarzinom ist heute mit gezielteren und oft weniger belastenden Methoden erfolgreicher behandelbar als früher. Die Heilungsrate ist in den letzten 10 Jahren durch eine verbesserte Früherkennung, neue Therapiekonzepte (operativ, strahlentherapeutisch und medikamentös) und interdisziplinäre Betreuung in zertifizierten Zentren gestiegen.
Brustkrebs: die Bedeutung der Prävention
Der Brustkrebsprävention ist eine besondere Aufmerksamkeit der Gynäkologie gewidmet. Zur Ermittlung der Risikopersonen (familiäre Vorgeschichte, Vorliegen von präkanzerösen Läsionen, metabolische Störungen usw.) sind neue Strategien entwickelt worden. Der erste Ansatz dieser Strategien ist die primäre Prevention.
Primärprävention bedeutet, das Risiko zu erkranken zu senken. Mehrere Studien zeigen, dass der Lebensstil wichtig ist. Übergewicht, fettreiche Ernährung, Bewegungsmangel, Alkohol und Nikotinkonsum stellen auch für Mammakarzinom Risikofaktoren dar, die wir positiv beeinflussen können.
Aus biologischer Sicht könnten mehrere Mechanismen eine Rolle spielen, die den möglichen Zusammenhang zwischen Ernährungsfaktoren und der Entstehung von Brustkrebs erklären. Ein Beispiel ist IGF-1 (Insulin like growth factor), ein chemischer Mediator, der an der Aktivierung von Antigenen beteiligt ist.
Zahlreiche Studien haben den Zusammenhang zwischen Mammakarzinom und glykämischen Last durch die Interaktion zwischen Sexualhormonen, Insulin und anderen Mediatoren wie IGF nachgewiesen.
Sekundäre Prävention: die Bedeutung der Früherkennung
Die Entdeckung eines Brustkrebses im Frühstadium, wenn er noch klein und nicht tastbar ist, bedeutet eine hohe Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Heilung mit minimaler chirurgischer und pharmakologischer Behandlung. Die Diagnose basiert auf klinischen und diagnostischen Untersuchungen, die in Rahmen der Vorsorge sowie der Nachsorge unerlässlich sind. Die Mammographie und der Brustultraschall sind Bestandteile der Bildgebung für die Früherkennung eines Mammakarzinoms.
Die verwendete Strahlendosis ist bei heutigen Mammographiegeräte als sehr niedrig zu betrachten und kann mit Sicherheit zum Einsatz zur Brustkrebsdiagnose bei Patientinnen ab 40 Jahren kommen. Zudem ermöglicht die Weiterentwicklung der Technologie eine dreidimensionale Untersuchung, die Tomoysynthese, die die digitale Mammographie ergänzt. Die Sensitivität der radiologischen Untersuchung wird somit gesteigert und dadurch ein detaillierteres Bild der Brust geleistet. Die Ultraschalltechnik ist eine sichere Methode, die keine Anwendung von Röntgenstrahlung benötigt. Vielen Studien haben nachgewiesen, dass die zusätzliche Anwendung von Brustultraschall bei Patientinnen mit hoher mammografischer Brustdichte zu einer Steigerung der Detektionsrate von Brustkrebs um 13 bis 28% führt.
Die Magnetische Resonanz der Brust gehört nicht zu der Standard Bildgebung der senologischen Vorsorgeuntersuchung. Jedoch kann eine MRT-Untersuchung in ausgewählten Fällen für die Diagnose von Brustkrebs entscheidend sein. Patientinnen mit einem hohen familiären Risiko, Implantate, unklaren Befunde in der Nähe einer Operationsnarbe können beispielweise von eine Mamma-MRT profitieren.
Die ständige technologische Entwicklung ermöglich mithilfe all dieser Methoden- Mammographie, Ultraschall, magnetische Resonanz – eine gezielte Probenentnahme
(Stanzbiopsie bzw. Vakuumbiopsie) einer noch nicht tastbaren Brustläsion.
Brustkrebs Zelle
Brustkrebsdiagnose: Was haben wir über diese Krankheit gelernt und welche Herausforderungen für die Forschung noch bestehen
Das zunehmende Wissen über Brustkrebs und die Fortschritte in der Therapie stellen die Frauen immer mehr in den Focus der Behandlungsstrategie.
Die Patientin, die eine neue Diagnose von Brustkrebs bekommt, wird von einem multidisziplinären Team von Experten begleitet, die gemeinsam eine möglichst individualisierte Therapie entwickeln.
Die Aufmerksamkeit für die Frauen und ihr Körperbild hat zu einem verbesserten konservativen Ansatz in der Brustchirurgie, aber auch bei den axillären Lymphknoten geführt. Selbst in Fällen, in denen eine vollständige Entfernung der Brust erforderlich ist, ermöglichen immer anspruchsvollere Techniken der plastischen Chirurgie eine sofortige Rekonstruktion der Brust.
Lebensqualität bedeutet auch weniger belastende medizinische Behandlungen und Strahlentherapie.
Bei der letzten hat sich ein Trend in Richtung einer Verkürzung (Hypofraktionierung) der Radiotherapie durchgesetzt.
Die beeindruckendsten Ergebnisse der Brustkrebsforschung wurden schließlich im Bereich der medizinischen Therapien und insbesondere der Immuntherapie erzielt.
Die Kombination konventioneller Chemotherapeutika mit neuen Molekülen der Immuntherapie (monoklonale Antikörper) stellt eine neue, hochwirksame molekular zielgerichtete Therapie und eine therapeutische Option auch für aggressivere Formen von Brustkrebs dar.
Die Herausforderung der modernen Onkologie besteht darin, die genetischen und molekularen Mechanismen von Brustkrebs zu verstehen.
Dr.med. (I) Alessandra Moscarolli, Master in Senologie